Kinder/Jugendliche können für sie belastende Situationen häufig nicht durch Sprache zum Ausdruck bringen.
Vielmehr entwickeln sie auffälliges Verhalten: Dies können
Ängste, Traurigkeit, Verschlossenheit, Rückzug, aber auch Verweigerung, aggressive oder delinquente Verhaltenszüge
(d.h. rechtliche Strafverstösse: stehlen, massives Bedrohen anderer etc.) sein.
Psychotherapie bei Kinder und Jugendlichen gestaltet sich anders als bei Erwachsenen. Bei kleineren Kindern kommen je nach
Schwierigkeiten Techniken der Spieltherapie, Rollenspiele, aber auch konkrete Verhaltensveränderungs-Methoden (Verhaltenstherapie)
zum Einsatz.
Jugendlichen ist ihre Eigenständigkeit häufig sehr wichtig. Ziel der Therapie ist es daher, die Ressourcen der
Jugendlichen zu aktivieren und ihre Handlungsmöglichkeiten zu erweitern (z.B. ich lerne meine Wut auszudrücken, statt aggressiv
zu reagieren etc.).
Wichtige Fragen neben der Identitätsfindung (wer bin ich, Berufsfindung, Zukunftspläne etc.) sind
Themen der Zugehörigkeit (Gleichaltrige) und der Ablösung. Das Spannungsfeld zwischen der zunehmenden Selbständigkeit und des
Gefühls der Abhängigkeit von den Eltern ist für den Jugendlichen nicht immer einfach zu bewältigen. Die Arbeit mit dem Jugendlichen
alleine, oder aber unter Einbezug anderer Familienmitglieder ist möglich. Dies wird im Einzelfall direkt besprochen.