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Arme reiche Kids.

Innere Werte bleiben auf der Strecke. Kim Kardashian verpasste ihrer Tochter Extensions – und löste eine Welle der Empörung aus. Was meint die Kinderpsychologin dazu?

Kim Kardashian (35) hat ihrer Tochter North West (2) künstliche Haarverlängerungen verpasst, um ihr «Boxer Braids» (auf Deutsch: Boxer Zöpfe), eine aktuell angesagte Flechtfrisur, machen zu können. Boxenluder Katie Price (37) schockte die Öffentlichkeit, als sie im vergangenen Dezember mit ihrer achtjährigen Tochter Princess Tiaamii im Partner-Look an einem Event auftauchte: Mutter und Tochter trugen nicht nur den gleichen Jogginganzug, sondern waren auch identisch geschminkt.

Joëlle Gut (40), eidgenössisch anerkannte Kinder- und Jugendpsychotherapeutin erklärt, was Eltern mit diesen, wenn auch gut gemeinten, optischen Anreizen, bei ihren Kindern bewirken.

Sind Haarverlängerungen und Kosmetik für die Kleinen schlecht?

«Klar können Kinder im Kindergartenalter Interesse an Frisuren und Schminke haben. Das ist dann aber ein Spiel unter vielen anderen und nicht ihr Hauptanliegen. Jedes Kind strebt nach Anerkennung von seinen Eltern: Wenn sie die jeweils nur für ihr Äusseres erhalten und nicht für ihre Charaktereigenschaften, dann werden sie automatisch nach Äusserlichkeiten streben.»

Was tun, wenn sich das Kind die neue Frisur wünscht?

«Klar können Kinder im Kindergartenalter Interesse an Frisuren und Schminke haben. Das ist dann aber ein Spiel unter vielen anderen und nicht ihr Hauptanliegen. Jedes Kind strebt nach Anerkennung von seinen Eltern: Wenn sie die jeweils nur für ihr Äusseres erhalten und nicht für ihre Charaktereigenschaften, dann werden sie automatisch nach Äusserlichkeiten streben.»

Wann werden diese Äusserlichkeiten fürs Selbstwertgefühl problematisch?

«Solange das Kind sich schminkt, weil es ein weiteres Rollenspiel ausprobiert und die Idee von sich aus entsteht, dann gehört dieses Verhalten zur normalen Entwicklung. Werden High Heels, Schminke und Haar-Extensions von den Eltern aufgedrängt, kann man sich fragen, ob die Eltern das nicht für sich selber machen. Möglicherweise zum Aufwerten und Kompensieren von eigenen Selbstwertdefiziten. Das kann zu einem geringen Selbstwert der Kinder führen. Sie denken, sie müssten perfekt aussehen um etwas wert zu sein. Dabei bleiben leider natürliche Schönheit und andere Werte auf der Strecke. Ein Weg in die Oberflächlichkeit wird gebahnt.»


Quelle: Blick.ch / Autorin: Ana Maria Haldimann 15 April 2016



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